P. Richard Wagner

P. RICHARD WAGNERwagner

*09. 03. 1905 †11. 11. 1979
Priesterweihe: 22. Dezember 1928
Er wirkte 15 Jahre in unserer Pfarre.

P. Wagners Heimat war Bebra in Hessen-Nassau, wo er am 9. März 1905 geboren wurde. Die vorwiegend protestantische Stadt hatte eine kleine katholische Gemeinde, zu deren anerkannten Stützen die Familie des Lokomotivführers August Wagner gehörte, Hünfelder Oblatenpatres versahen den Gottesdienst in Bebra und waren dann häufig auch bei den Wagners zu Gast. Diese Begegnungen und der tief fromme Geist der Familie weckten in Richard früh den Ordens- und Priesterberuf. Er begann seine Gymnasialstudien 1916 bei den Oblaten in Valkenburg, Holland, machte dann sein Noviziat in Engelport bei Treis an der Mosel und von 1923 an seine höheren Studien in Hünfeld bei Fulda.

Am 22. Dezember 1928 wurde er im Dom zu Fulda zum Priester geweiht und erhielt 1929 seine Bestimmung für die neu gegründeten tschechoslowakische Ordensprovinz. Hier war er bis zur Ausweisung nach Österreich im Jahre 1946 vorwiegend als Volksmissionar im Egerland, im Böhmerwald und in Nordmähren tätig, ein eifriger und unerschrockener Verkünder des Wortes Gottes, der während des Krieges mehrmals mit der Gestapo Schwierigkeiten bekam und schließlich ein Rede- und Tätigkeitsverbot für das ganze Reich erhielt. In Österreich wirkte er kurze Zeit in Waidhofen an der Thaya und wurde im Januar 1948 mit dem Aufbau der neu gegründeten Pfarrei Gmünd II beauftragt.
Hier hat er, wie er selbst oft beteuerte, die 15 schönsten Jahre seines Priesterlebens verbracht. Es war eine kräftezehrende, aber erfolgreiche und zutiefst beglückende Arbeit. Nach seinem Scheiden von Gmünd wirkte er wieder als Volksmissionar, war von 1964 bis 1971 Superior in Steyr-Münichholz und gehörte in den folgenden Jahren dem Kloster in Wien an. Von hier aus hat er oft wochenlang seine Kräfte der Wallfahrtsseelsorge in Maria Taferl gewidmet. Und in Maria Taferl hat ihn auch der Herzanfall getroffen, der wenige Stunden später, am Nachmittag des 11. November 1979 im Krankenhaus Melk seinen Tod herbeiführte. P. Wagner war mit ganzem Herzen Oblate und Priester: ein Mann, der bis zuletzt am Wohlergehen seiner Ordensfamilie und an den Belangen der Kirche Anteil nahm, der mit liebender Besorgnis, aber auch mit gläubigem Optimismus die Ereignisse in der Welt und Kirche verfolgte. Er war ein Mitbruder, der zu jedem Dienst bereit war und auch trotz zunehmender körperlicher Behinderung sich nicht geschont hat, Seine Mitbrüder und alle, die ihn gekannt haben, bewahren ihm ein dankbares Gedenken. Auf dem Friedhof zu Gmünd haben wir ihn zur letzten Ruhe bestattet. Gott gebe ihm Anteil an seiner Seligkeit.